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Teilmechanische Unkrautbekämpfung mit Bandspritzung im Mais

Conseil agricole /
Publié le 27 février 2023

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Zwischen den Reihen wird das Unkraut mechanisch beseitigt

Laut nationalem Aktionsplan zur Reduktion der Pflanzenschutzmittel müssen diese bis zum Jahr 2030 um die Hälfte reduziert werden. Eine gute Möglichkeit hierfür ist die teilmechanische Unkrautbekämpfung im Mais. Während die Pflanzenschutzmittel dabei lediglich auf der Reihe ausgebracht werden, wird das Unkraut zwischen den Reihen mechanisch beseitigt. Mit diesem Verfahren kann der PSM-Einsatz um bis zu 70% reduziert werden. Sie als Landwirt leisten somit einen wesentlichen Beitrag für sauberes Trinkwasser und ermöglichen somit eine Win-Win-Situation für die Landwirtschaft und den Wasserschutz.

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Eine Nahaufnahme des Vorgangs mit den Fingerhacken

Mit den aktuell verfügbaren Maschinen können sowohl 6- als auch 8- reihig gelegte Bestände gehackt werden. Der Mais muss dabei mit einem Reihenabstand von 75 cm und einem 6-, 8-, oder 12-reihigen Gerät gelegt werden. Dabei ist auf ein gut rückverfestigtes und ebenes Saatbett zu achten. Die Maschinen haben eine Kameralenkung und verfügen über Fingerhacken die auch in der Reihe hacken. Dadurch ist sogar eine vollmechanische Unkrautbekämpfung im Mais realisierbar.

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Das Blindstriegeln sollte 7 bis 10 Tage nach der Saat erfolgen

Vor dem Hacken mit Bandspritzung soll idealerweise ein Blindstriegeln stattfinden. Neben dem Aufbrechen von Verkrustungen auf verschlemmten Böden kann der Striegel im Mais nämlich sehr effektiv zur Unkrautbekämpfung genutzt werden. Durch die Ablagetiefe von 4 bis 5 cm ist ein „Blindstriegeln“ 7 bis 10 Tage nach der Saat, also 1-2 Tage bevor die einzelnen Maispflanzen die Bodenoberfläche durchstoßen, problemlos möglich. Zusätzlich ist der Einsatz auch im Nachauflauf möglich. Hierdurch kann eine erste „Unkrautwelle“ gebrochen werden. Grundanforderungen an die Maissaattechnik bestehen keine.

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Dieses Bild zeigt sehr eindrucksvoll den Effekt des Blindstriegelns (Links mit vorherigem Blindstriegelns, rechts ohne)

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Dieses Bild zeigt das Resultat (Links ohne Hacken, rechts nach dem Hacken)

 

Ein weiterer Aspekt, der bei den hohen Stickstoffpreisen für das Hacken spricht, ist die Stickstoffmobilisation. Beim Hackvorgang und mit dem damit verbundenen Sauerstoffeintrag in den Boden werden ca. 20 kg Stickstoff mobilisiert. Dieser wird dann effizient von den Pflanzen genutzt und bringt Ihnen neben einem wirtschaftlichen Vorteil auch einen effektiven Beitrag zum Grundwasserschutz.

Für diese sehr effektive Methode zur Reduktion der Pflanzenschutzmittel stehen im Rahmen der neuen Öko-Regelungen mit der Maßnahme 514 „Beihilfe auf den Verzicht von Pflanzenschutzmitteln“ Entschädigungen zur Verfügung. Mit der Variante HR werden Sie für die lokale Anwendung von Herbiziden bei Hackfrüchten in den Reihen mit 200 €/ha entschädigt.

Für weitere Fragen oder Informationen stehen die Berater der Landwirtschaftskammer Ihnen gerne zur Verfügung.

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