Die von der Landwirtschaftskammer verwalteten Berufsausbildungen

Folgende Berufsausbildungen werden von der Landwirtschaftskammer verwaltet:

  • Landwirtschaft (CCP, DAP, DT)
  • Gartenbau (CCP, DAP, DT)
  • Pferdewirt (DAP, DT)
  • Umweltfacharbeiter (DAP)
  • Umwelttechniker (DT)

Arbeiten in der Landwirtschaft

Mögliche Ausbildungen: CCP, DAP und DT

Nur wenige Wirtschaftssektoren haben sich so stark verändert wie der Agrarsektor. Als ältester Beruf der Welt hat die Landwirtschaft technische und technologische Revolutionen durchlaufen, die die Weltgeschichte maßgeblich geprägt haben und bis heute andauern.

Die Landwirtschaft, die sich seit jeher auf die landwirtschaftliche Produktion und damit auf die Nahrungsmittelproduktion konzentriert und in diesem Sinne über mehrere Jahrzehnte hinweg von der europäischen und nationalen Politik gefördert wurde, sieht sich heute mit weitaus größeren und komplexeren, manchmal sogar widersprüchlichen Herausforderungen und Aufgaben konfrontiert.

Der Klimawandel wird die Landwirtschaft möglicherweise vor die Herausforderung stellen, ihr Produktionsniveau aufrechtzuerhalten und die Ernährungssicherheit für die immer weiter wachsende Weltbevölkerung zu gewährleisten. Die jüngsten sanitären und geopolitischen Krisen mischen auch die Karten hinsichtlich des reibungslosen Handels zwischen den Ländern neu.

Die Umweltauflagen sind erheblich und verlangen von den Landwirten die Notwendigkeit, besser und nachhaltiger zu produzieren. Die technischen und administrativen Auflagen im Zusammenhang mit den Umweltvorschriften werden komplex und sind ohne externe Unterstützung nur schwer zu bewältigen. Die Betriebe wachsen, getragen von hohen Investitionen in Infrastruktur und Ausrüstung, die immer ausgefeilter und teurer werden. Die Landwirte werden in erster Linie zu Unternehmensleitern, die neben den Anbau- und Tierhaltungspraktiken auch die immer komplexeren und delikateren administrativen, finanziellen und rechtlichen Aspekte beherrschen müssen.

Die Digitalisierung bietet sehr interessante Innovationsmöglichkeiten im Hinblick auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und eine präzisere Verwaltung der Ressourcen, setzt jedoch ein hohes Maß an Fachwissen in diesem Bereich voraus.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Landwirt von heute und morgen nicht mehr nur über Kenntnisse im Bereich des Ackerbaus und der Viehzucht verfügen kann, auch wenn diese unvermeidliche Voraussetzungen bleiben. Der Beruf des Landwirts ist hochkomplex geworden. Er umfasst viele Facetten und erfordert daher unterschiedliche Kompetenzen: landwirtschaftliche, ökologische, administrative, finanzielle, verwaltungstechnische, betriebswirtschaftliche, kommerzielle und digitale Fähigkeiten.

Der Beruf des Landwirts bietet jedoch trotz der Härte dieses Berufs Genugtuung, die sicherlich nur wenige andere Berufe aufweisen können: Nahrungsmittel produzieren, Land und Herden verwalten, auf die Landschaft einwirken, mit den natürlichen Elementen leben - sie erleiden und zähmen, um sie zu einem Verbündeten zu machen. Von seiner Produktion leben, seine Leidenschaft und sein Erbe weitergeben, oft von Generation zu Generation.

 

Ausbildung zum Landwirt (DAP)

In Bezug auf die Ausbildung, im «régime professionnel» (Ausbildung zum Landwirt) belegen die Schüler eine dreijährige Ausbildung in Theorie und Praxis in der Schule (32 Wochenstunden Unterricht), ergänzt durch Betriebspraktika. Der Abschluss des “régime professionel”, das “Diplôme d’aptitude professionnel” (DAP) öffnet den Schüler den Zugang zum Beruf des Landwirts.

 

Ausbildung zum Techniker in der Landwirtschaft (DT)

Im «régime de technicien» (Ausbildung zum Techniker in der Landwirtschaft) belegen die Schüler eine vierjährige Ausbildung in Theorie und Praxis in der Schule (32 Wochenstunden Unterricht), ergänzt durch Betriebspraktika. Eine abgeschlossene Ausbildung zum Techniker in der Landwirtschaft und das Erhalten des “Diplôme de technicien” (DT) öffnet den Schülern den Zugang zu weiterführenden Hochschulstudien im Bereich Landwirtschaft.

 

Ausbildung zum Landwirtschaftlichen Arbeiter (CCP)

Im «régime d’ouvrier agricole» (Ausbildung zum Landwirtschaftlichen Arbeiter) belegen die Schüler eine dreijährige Ausbildung im dualen System (abwechselnd Tage in der Schule und auf dem Ausbildungsbetrieb). Mit dem Abschluss des CCP (Certificat de capacité professionnelle) können die Schüler in landwirtschaftlichen Betrieben oder überall dort wo landwirtschaftliche Hilfstätigkeiten anfallen, arbeiten.

Weitere Informationen finden sie auf der Internetseite des Lycée technique agricole.

Mögliche Ausbildungen: CCP, DAP und DT

Aufgeschlossene junge Leute, die neben theoretischem Wissen auch praktisch arbeiten möchten, die die Natur lieben, sich am Produkt ihrer Arbeit erfreuen möchten, finden im Gartenbau ein großes Betätigungsfeld. Gut ausgebildete, engagierte, dynamische Fachkräfte werden in den verschiedenen Berufen des Gartenbaus gebraucht und finden dementsprechend einen Arbeitsplatz. Es ist bekannt, dass Luxemburg heute noch einen großen Teil seiner Gartenbauprodukte importieren muss, weil sie nicht in unserem Land produziert werden. Hier besteht also noch ein großes Entwicklungspotential.

 

Die verschiedenen Berufsfelder im Gartenbau

  • die Floristik (Anmerkung: Der Bereich der Floristik unterliegt der Kompetenz der Handwerkskammer. Die Ausbildungsverträge werden aber von der Landwirtschaftskammer verwaltet)
  • den Zierpflanzenbau
  • den Garten- und Landschaftsbau mit Baumschulwesen
  • den Gemüsebau

 

Grundvorrausetzungen für eine Ausbildung im Gartenbau

  • Freude im Umgang mit Pflanzen
  • Interesse an den Vorgängen in der Natur
  • Handwerkliches Geschick
  • Kreativität, Flexibilität
  • Gutes Empfinden für Farben und Formen
  • Kaufmännisches Verständnis
  • Aufgeschlossenheit und Teamfähigkeit
  • Spaß am Umgang mit Menschen
  • Verantwortungsbewusstsein

 

Weitere Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten im Gartenbau finden sie auf der Internetseite des Lycée technique agricole.

Interesse an einem Ausbildungsvertrag im Gartenbau? Auf den folgenden Seiten sind die wichtigsten Schritte und Informationen aufgeführt (weiter- Praktische Informationen für Auszubildende)

Schüler die Interesse an einer Ausbildung im Bereich Pferdewirtschaft interessiert sind, haben einerseits die Möglichkeit in Luxemburg eine klassische Ausbildung zum Landwirt mit Spezialisierung im Bereich Pferdewirtschaft oder im Rahmen einer grenzüberschreitenden Ausbildung (Luxemburg-Deutschland) eine duale Ausbildung zum Pferdewirt zu machen.

Im zweiten Fall finden der schulische Teil der Ausbildung und die Prüfungen in Deutschland statt, während die praktische Ausbildung in einem Luxemburger Betrieb abläuft. Diese Ausbildung wird mit einem deutschen Diplom abgeschlossen, welches aber in Luxemburg anerkannt ist.

Interesse an einem Ausbildungsvertrag als Pferdewirt? Auf den folgenden Seiten sind die wichtigsten Schritte und Informationen aufgeführt ... (weiter – Praktische Informationen für Auszubildende)

Mögliche Ausbildung: DAP

Diese stark praktisch orientierte dreijährige Ausbildung vermittelt die notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Durchführung praktischer Aufgaben im Sinne einer naturgemäßen Behandlung und Pflege unserer Wälder und unserer natürlichen Umwelt.

Der Umweltfacharbeiter (Opérateur de l'environnement) wird gebraucht in der Waldbewirtschaftung und in der Forstproduktion und übernimmt auch Aufgaben im Rahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Er besitzt Kenntnisse in der technischen Beurteilung und Überprüfung sowie im Einsatz von Geräten und Maschinen.

Weitere Informationen finden sie auf der Internetseite des Lycée technique agricole.

Mögliche Ausbildung: DT

Die vierjährige technische Ausbildung vermittelt das nötige Wissen, um alle notwendigen Aufgaben zur Pflege, Gestaltung und Entwicklung einer naturnahen Umwelt zu planen, zu organisieren und durchzuführen.

Ein Umwelttechniker kann insbesondere in Forst- und Umweltunternehmen, Naturschutzverbänden oder Planungsbüros tätig werden. Neben dem technischen Teil des Berufs bietet ihm seine Ausbildung auch Möglichkeiten im Zusammenhang mit der Teamführung: Betreuung und Verwaltung von Personal, Schulung von Mitarbeitern, Gestaltung eines sozialen Umfelds im Unternehmen oder auch in der Unternehmensführung.

Im öffentlichen Sektor kann ein Umwelttechniker in staatlichen und kommunalen Verwaltungen arbeiten, die für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen und der Umwelt zuständig sind. Seine Aufgaben umfassen technische und organisatorische Aspekte, Projektplanung und -management, Beratungs- und Kontrollaufgaben sowie damit verbundene Verwaltungs- und Finanzaufgaben.

Der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung zum Umwelttechniker ist eine Voraussetzung für die Ausbildung zum Förster, die nach erfolgreichem Abschluss des Eingangswettbewerbs und ausreichender Klassifizierung absolviert werden kann. An Naturwissenschaften interessierte Absolventen können zudem ein Hochschulstudium in berufsnahen Bereichen absolvieren, z. B. als Forstingenieur oder Umweltingenieur.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Lycée technique agricole.